Toni Kaatz-Dubberke führte ein Interview mit Sitou Mattia, einem 31 jährigen Togolesen, welcher als Graffiti- und Grafikkünstler seit 2014 in → Cotonou, Benin lebt. Sitou malte seine erste Wand im Jahr 2004 in → Lomé, Togo.
Toni war so freundlich das französischsprachige Interview ins Deutsche zu übersetzen und uns zur Verfügung zu stellen.
Woher kam Dein Interesse an Graffiti?
Ich habe immer schon gemalt und gezeichnet. Ich habe auch Dokus im Internet gesehen und Graffiti-Magazine. Von den Magazinen habe ich dann einfach abgemalt und versucht, die Styles zu kopieren. Nach und nach habe ich so meinen eigenen Stil entwickelt.
Gab es schon andere Graffiti-Leute in Togo zu der Zeit (2004)?
Ja es gab einen ersten Pionier. Er hatte schon erste Pieces in Lomé gemacht, die mir aufgefallen waren und mein Interesse an Graffiti geweckt haben. Später gab es noch zwei andere Jungs (Patriot, 13) und zusammen haben wir dann immer rumgehangen und eine Crew gegründet. Heute gibt es nicht sehr viele Sprüher in Togo, aber immerhin gibt es wieder ein paar Jüngere, die sich dafür interessieren und denen wir zeigen, wie es geht.
Nun gibt es auch eine kleine Graffiti-Szene in Cotonou (Benin) und man kann sagen, dass Du den Graffiti-Spirit hier von Togo hergebracht hast.
Das erste Mal war ich 2012 in Cotonou, bei einem kleinen Graffiti-Festival. Man kann sagen, dass das der Beginn der Graffiti-Szene in Benin war. Sprüher aus anderen Ländern waren gekommen, so wie Docta und Dakrose [aus Dakar, Senegal]. Die Idee war, hier Workshops zu machen, um den Jugendlichen hier zu zeigen, wie man Graffiti macht. Dabei habe ich selbst viel Neues gelernt über die Szene in Westafrika. Docta hat mir den beninischen Künstler Rafi vorgestellt. Er macht vor allem Plastiken und ist ziemlich bekannt hier. Mit ihm habe ich dann hier ein paar Workshops organisiert und Jungs kennen gelernt, die sich für Graffiti interessieren. Ich rede von Stone, Sincelore. Die haben inzwischen ein gutes Niveau erreicht. Mit der Zeit kamen dann noch andere dazu, die sich gut entwickelt haben und die hier die Szene voranbringen, vor allem Dr.Mario und Moses.
2014 bin ich dann mit meiner Frau nach Cotonou umgezogen. Und mit den Jungs habe ich dann hier einige Projekte und einige Wände realisiert. Wir organisieren hier regelmäßig Jams und Festivals und die Qualität wird immer besser. Dieses Jahr werden wir die fünfte Auflage unseres Graffiti-Festivals (→ Regraff) organisieren.
Du hast jetzt schon mehrfach Docta erwähnt. Was kannst Du über ihn sagen? Welche Rolle spielt er für Graffiti in Afrika?
Docta ist für mich der Godfather, die Referenz schlechthin für Graffiti in Afrika. Er ist jemand, der mich sehr inspiriert hat. Ich habe ihn über Facebook kennen gelernt. Wir haben uns geschrieben, ich habe ihm Bilder geschickt, von was ich hier schon so gemacht hatte. Später haben wir dann zusammengearbeitet, er hat mich auf sein Festival „Festigraff“ in Dakar (Senegal) eingeladen. Das war dieses Jahr schon zum achten Mal, jedes Mal mit Leuten aus aller Welt. Mindestens 25 Länder waren da schon vertreten. Von all den Sprühern, die von außerhalb gekommen sind, habe ich viel gelernt, neue Techniken, neue Stile, eine neue Sicht auf meine Arbeit und meine Projekte. Docta war der erste hier in Westafrika, der mit Graffiti angefangen hat. Und bis heute ist er sehr präsent, macht sein Festival jedes Jahr, vernetzt die Szene in der ganzen Region, hat viele Projekte. Ich arbeite mit ihm zusammen, unterstützte ihn, weil ich weiß er macht das für uns alle, für die neue Generation Sprüher in Afrika. Und ich werde dasselbe für die nächste Generation tun.
Und in anderen afrikanischen Ländern, vor allem in der Region Westafrika, gibt es da auch Graffiti-Szenen?
Die ganze Küste entlang gibt es Leute, die Graffiti-Events organisieren: in der Elfenbeinkueste, in Ghana, Burkina Faso, Togo, Benin, Nigeria, ja selbst in Kinshasa (DR Kongo). Ich organisiere jeden November ein Festival in Togo und das „Regraff“-Festival hier in Cotonou (Benin). Vorher war ich zwei Jahre in Kinshasa, dort habe ich auch ein Festival ins Leben gerufen, das sich „Kinograff“ nennt. In Burkina Faso gibt es das „Burki-Graff“, das es seit letztem Jahr gibt. In Accra hast Du das „Chalowoté“ , ein Streetartfestival. Die aktivste Szene ist nach wie vor ganz klar im Senegal, da gibt es die meisten Sprüher, die meisten gemalten Wände, die größte Dynamik. Also Du siehst, es geht einiges im Moment in Afrika!
Kommen wir mal zurück nach Benin. Ist Graffiti hier illegal? Wie reagiert die Polizei, wenn sie Dich malen sehen?
Naja, Graffiti ist hier weder legal noch illegal. Alles hängt davon ab, wie du es machst. Bis heute hatte ich nicht wirklich Probleme mit einem Bullen. Im Gegenteil, wenn ich was male und ein Bulle kommt um die Ecke, dann sagt er mir: Mein Freund, das ist cool, das ist schön. Andererseits attackiere ich auch keine Wand, die jemandem gehört, der vielleicht gerade frisch gestrichen hat. Ich suche eigentlich immer Wände, die verlassen sind oder wo Müll davorliegt, wo die Leute sowieso dran pissen. Meistens läuft das so, dass ich zum Beispiel erstmal sauber mache rund um die Wand und dann einfach anfange mit malen. Wenn dann der Besitzer kommt und fragt, was ich da mache an seiner Wand, dann zeige ich ihm die Fotos, wie es vorher aussah und wie sie jetzt neu gemacht viel besser aussieht. Und so überzeuge ich ihn, das Graffiti als etwas Gutes zu akzeptieren.
Einmal gab es eine Geschichte mit den Bullen. 2012 haben wir nachts die Außenmauer vom Flughafen angemalt und die Bullen, die das Gelände kontrollieren, haben uns gesehen. Da ging es gleich los: ‚was macht ihr hier? Wer hat euch das erlaubt?,‘ und so weiter. Am Ende haben sie dann das Moped von einem von uns konfisziert und gesagt, dass wir es erst wieder abholen können, wenn wir die Mauer neu gestrichen haben. Das war das erste und einzige Mal in zehn Jahren, das ich Ärger mit den Bullen hatte. Obwohl wir die Wand dann neu gestrichen haben, haben die das Moped nicht wieder rausgerückt.
Was sind so die typischen Reaktionen der Leute, die zufällig vorbeikommen und Euch malen sehen?
Wenn Leute vorbeikommen, halten sie meist erstmal an, beobachten. Irgendwann stellen sie dann Fragen: ‚was geht hier? Was machst du da?‘ Wenn dann die ersten Farben auf der Wand sind, verstehen die Leute, ah ok, du zeichnest hier was. Und dann wollen sie wissen, wie das geht, was wir so für Techniken benutzen. Oft kommt die Frage: ‚wer bezahlt dich dafür?‘, denn die Leute wissen, dass das Material Geld kostet. Gleichzeitig gibt es hier viele Leute nicht gerade viel verdienen. Und die fragen sich natürlich, wieso ich Geld habe, um an eine Mauer zu sprühen. Dann erkläre ich denen, das ist Graffiti, ich mach das für Euch. Die Reaktion ist dann oft: ‚du bist verrückt! Wie kannst du dein Geld für Material ausgeben und dann noch umsonst an der Wand arbeiten?‘ Am Ende finden es die Leute aber schön und bedanken sich auch. Jedes Mal, wenn sie an der Wand wieder vorbeikommen, können sie sich dann daran erfreuen. Oft machen sie auch Fotos, die ich dann irgendwo im Facebook wiederfinde.
Wird das Konzept von Graffiti verstanden? Vor allem, wenn da verstylte Buchstaben an der Wand sind, die man jetzt nicht gleich lesen kann.
Jeder Sprüher hat seinen Stil. Wildstyle zum Beispiel kann man jetzt nicht einfach so lesen. Wir wollen das Maximum herausholen von der künstlerischen Seite her, wir malen Buchstaben, wie wir gerade Lust haben, vermischen die Farben, die Styles. Am Ende schreiben wir dann das Wort, das wir gemalt haben nochmal in klarer Schrift daneben, so dass die Leute verstehen können, was da eigentlich steht. Meistens ist auch immer noch ein Gesicht oder eine Alltagsszene mit an der Wand. Also wenn jemand den Style nicht lesen kann, kann er zumindest die Message verstehen. Denn darum geht es letztlich: wir wollen eine Message übermitteln, sei es Gesundheit oder Bildung oder Sauberkeit. Wir wollen die Leute für gewisse Themen sensibilisieren. Denn Sensibilisierung im Gespräch geht ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus, aber einmal bunt an der Wand, ist die Message da und jedes Mal wenn die Leute daran vorbei gehen, werden sie wieder erinnert. So Schritt für Schritt ändert das ein bisschen die Mentalität der Leute.
Nun gibt es in Benin ziemlich viele arme Leute, alle müssen irgendwie schauen, wo sie bleiben. Man fragt sich, wieso junge Leute Geld für etwas ausgeben, was nicht direkt wieder etwas einbringt. Also was motiviert die Sprüher hier?
Zunächst mal sprüht man nicht, um Geld zu verdienen. Später, wenn Leute das sehen, können natürlich auch Aufträge reinkommen, von Leuten, die das bei sich zu Hause haben wollen. Da kommt dann auch mal wieder Geld rein. Wenn die Jungs heute ihre ersten Teile an die Wand sprühen, ist das erstmal eine Leidenschaft. Natürlich ist da die Hoffnung, dass sie eines Tages mal davon leben können, wenn sie ihren eigenen Stil auf ein gewisses Niveau entwickelt haben. Für mich zum Beispiel, ich habe Graffiti nicht in der Schule gelernt. Ich habe meinen Master in Bankwesen gemacht und trotzdem kann ich heute von meiner Leidenschaft leben. Graffiti und Grafikdesign. [Gerade bereitet er einen Trip nach Madagaskar vor. Eine amerikanische NGO will dort über 100 Schulen mit Messages zu verfrühter Schwangerschaft und HIV-Aufklärung bemalt haben.] Aber das Problem für die, die erst anfangen, ist natürlich immer Geld für Material. Sie gehen noch in die Schule und hängen vom Geld ihrer Familien ab. Was wir oft machen, ist uns in der Gruppe zusammen zu finden. Einer hat ein paar Dosen, ein anderer bringt einen Eimer Farbe. Manchmal isst einer mal nicht, und hat dafür aber ein cooles Piece gemacht. Wenn Du etwas liebst, dann findest Du auch immer eine Möglichkeit, das zu machen. Das ist was ich meine mit Leidenschaft!
Die Jugendlichen, von denen du sprichst, aus was für Familien kommen sie? Eher aus reichen Familien oder auch aus ärmeren?
Die meisten Jungs kommen nicht aus reichen Familien. Aber: ob reich oder arm, jeder kann eine Leidenschaft für Graffiti haben. Jemand mit mehr Geld kann sich Dosen leisten, jemand, der arm ist, wird sich eben mit Bleistift und dann mit Pinsel und Wandfarbe ausdrücken. Geld macht noch kein Talent. Die meisten von den Jungs sind nicht reich.
Stone mach viel 3D-Sachen Du machst viel Wildstyles und Gesichter. Woher kommen eigentlich die Ideen? Woher kommen die Style-Inspirationen, die Ideen?
Wir haben Graffiti nicht erfunden. Wir sind inspiriert von Graffiti aus New York oder Europa. Wir haben erstmal die Stile kopiert, die wir so gesehen haben. Heute versuchen wir die importierten Stile an unsere Geschichte anzupassen, an dass, was wir an afrikanischen Werten haben, an unsere Symbole, unsere Ausdrucksformen.
Zum Beispiel wirst Du hier kaum erleben, dass wir nachts rausgehen für Vandalismus. Denn Material ist teuer und wenn wir dann mal Material haben, wollen wir in aller Ruhe was machen, etwas Gutes. Wir malen hier einmal im Monat, da ist es wichtige, dass es auch gut gemacht ist, damit auch die Bevölkerung positiv gegenüber dieser Kunstform eingestellt ist und Graffiti akzeptiert.
Aber zurück zum Stil: Ich habe lange Wildstyle-Sachen gemacht, später dann 3D. Heute mache ich fast nur noch Figuren oder Gesichter. Das hatte ich mir für meine zwei Jahre hier in Benin vorgenommen: meine skills in Richtung Figuren zu entwickeln. Ab nächstem Jahr will ich wieder einen neuen Stil anfangen. Eines meiner neuen Projekte ist zudem, Graffiti digital auszudrücken. Ich arbeite an „video-mapping“. Mit Rechner und Projektor kann man nachts alles moegliche auf Wände bringen und mit Gebäuden und ihren Oberflächen spielen. Und damit wieder eine neue Dimension des Graffiti hier zu entwickeln. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das gibt es schon woanders, aber ich versuche diese Technik auf das anzuwenden, was ich bisher gemacht habe.
So machen wir weiter, bis wir einen eigenen afrikanischen Stil entwickelt haben. Wie die Brasilianer. Wenn Du das siehst, was die machen, weißt du direkt, dass es von einem Brasilianer gemacht ist.
Wenn man die Wände in Cotonou gut beobachtet, dann stellt man die Präsenz von „Distik – 2400“ fest und das meiste sieht ziemlich illegal aus. Was kann man über diesen Sprüher sagen?
Noch bevor ich in Cotonou angefangen habe mit Graffiti, habe ich sein Tag auf den Wänden gesehen: 2400 – Distik. Dann habe ich einen Kumpel hier angerufen und gefragt: eh wer ist das? Schließlich habe ich seinen Kontakt bekommen und wir haben uns ein Wochenende hier getroffen, und sind nachts raus (pour vandaliser un peu) in Cotonou. Vandalismus, das gehört eben zum Graffiti dazu, ab und zu muss das sein. Distik ist ein Europäer [Franzose, der mit Haftbefehl in Frankreich gesucht wurde und deswegen überhaupt nach Cotonou kam, so erzählt es der Expat-Buschfunk], ich will jetzt nicht seinen Namen sagen, der hier so abgegangen ist, wie das in Europa läuft. Vandalismus gibt Dir was Anderes: Adrenalin, Wille, Rennen es ist feeling und chilling zur gleichen Zeit. Und am nächsten Morgen gehst Du wieder dran vorbei und freust Dich, was Du Dir getraut hast und shit!, welche Risiken ich gestern eingegangen bin, um da irgendwo hoch zu kommen.
Aber hier ist Vandalismus ist nicht akzeptiert. Die meisten Leute hier nehmen Sprüher erstmal als Banditen wahr, Leute, die stehlen oder was auch immer machen. Denn das ist die Idee, die die Journalisten und die Medien über Graffiti berichten. Jemand, der nichts über Graffiti weiß und „Graffiti“ hört, denkt sich, ah! Das ist Vandalismus. Wir sind dabei, petit à petit diese Vorstellung von Graffiti zu ändern. Deswegen sprühen wir ganz legal tagsüber und die Leute lernen unseren Stil kennen. Wenn jetzt irgendwas ist, wissen sie gleich, wer irgendwo was Illegales nachts gemacht hat. Und wenn Vandalismus, dann muss auch das gut aussehen. Dinger wie „Fick die Polizei“ usw. das brauchen wir nicht. Was wir wollen, ist unserer Kunst in den Dienst der Leute zu stellen. Denn sie mögen Malerei und wenn da jetzt noch eine klare Message zu lesen ist, werden sie diese direkt verinnerlichen. „2400“ verstehen die Leute schon: Das ist der Preis einer guten Machete hier. Aber was sollen sie damit anfangen? Also der Typ ist bekannt, weil er überall sein Tag hingemacht hat und ich verstehe natürlich, was er gemacht hat, das Feeling usw, wie in Europa.
Gibt es eigentlich Züge in Cotonou?
Sie sind zwar dabei, eine alte Bahnlinie zu renovieren. Aber was wir hier haben, sind die uralten verrosteten Waggons. Wenn du so ein Teil nachts anmalst und keiner dich sieht, gibt’s kein Problem. Die werden sich einfach nur sagen: ok, jemand hat mal ein bisschen Farbe auf den Zug gemacht. Das werden die nicht putzen, weil das einfach zu teuer wäre. Bis jetzt hat sich noch keiner getraut, aber das ist eins meiner Projekte hier, vielleicht einfach mit der Eisenbahngesellschaft zu verhandeln und ganz legal einen Zug zu machen.
Wenn wir von Projekten reden, wie stellst Du Dir die Zukunft von Graffiti in Benin und in der Region vor?
Die urbane Kultur berührt bereits viele Leute, jung und alt. Daher wird die Graffiti-Szene nicht bei zwei drei Leuten stehen bleiben. Was auf jeden Fall demnächst kommt, ist das erste Graff-Magazin aus Afrika, zusammen mit Docta entwickeln wir das gerade. Dazu sollen noch verschiedene Bücher kommen. Denn leider besteht außerhalb (Afrikas) keine große Offenheit uns durch verschiedene Medien bekannt zu machen. Also versuchen wir selbst unser eigenes Ding zu machen. Das heisst Bücher und auch Ausstellungen, die kommen werden. Im Oktober werde ich mit Sincelore und Stone hier am französischen Kulturinstitut in Cotonou ausstellen. Davor werden wir wieder das „Regraff“ veranstalten. Also es geht einiges!
Mir ist aufgefallen, dass der Zugang zu Material hier ein Problem ist. In Europa ist ja Dosen und Zubehör schon längst eine richtige Industrie geworden. Was benutzt Ihr hier so?
Ja leider gibt es hier noch keine Repräsentanz von Montana oder Belton usw. also bisher haben wir noch nicht das Glück, an vernünftige Dosen zu kommen. Was wir hier haben ist eine Dose, die für Retuschierarbeiten an Autos und Motos eingesetzt wird. Ich sag jetzt nicht den Namen, weil ich keine Werbung für diese Scheiß-Dose machen will. Dazu gibt es ein einziges Cap, damit waren wir alles von skinny zu fat. Und klar einige Farben decken auch nicht richtig, aber wir machen halt das Beste draus. Wenn wir mal eine Montana oder Belton finden, dann ist das Gold. Wir wollen die dann gar nicht benutzen, sondern nur anschauen und warten lange auf den richtigen Moment, um die dann auch mal einzusetzen. Deswegen machen wir auch viel mit Streichfarbe, nicht nur Background, auch in den Pieces und dann mit Dose nur komplettieren. Und trotzdem kommen coole Sachen dabei raus und die Leute finden es schön. Wir hoffen ist, dass sich bald mal eine der Qualitätsfirmen hier installiert. Es gibt nur einen Händler, der verkauft Montanas in Accra (Ghana), aber nicht auf Masse, nur wenige Farben und viel zu teuer. Es wäre gut, wenn sich hier einer der großen Hersteller installiert, ich glaube, die würden auch gutes Geld hier machen: die Szene entwickelt sich schnell in Dakar, in Westafrika allgemein. Das ist jetzt der Moment, um zu kommen.
Was kostet denn eine Dose hier?
Zwischen 1500 Francs CFA (ca. 2,20 €) und Maximum 2500 Francs CFA (ca. 4€). Und wir sind auf jeden Fall bereit, für eine Qualitätsdose zu bezahlen. Außerdem gibt es einige Festivals, die sich entwickeln, für die wir Material und Sponsoring brauchen. Es ist genau der richtige Moment, die Szene hier zu erobern. Denn die Szene hier ist nicht nur geboren, sondern inzwischen ein Baby. Und das Baby braucht Klamotten.
Bei allen Fotos liegt das Urheberrecht bei Toni Kaatz-Dubberke